Papier oder Plastik? Diese Frage betrifft nicht mehr nur Taschen

Papier oder Plastik? Diese Frage betrifft nicht mehr nur Taschen

Eine gemeinsame Erinnerung für viele von uns ist die Frage, die einst im Einzelhandel gestellt wurde, insbesondere in Lebensmittelgeschäften: „Papier oder Plastik?“. Es war eine Zeit des Übergangs, als Plastiktragetaschen aus Blasfolie begannen, Papiertüten zu ersetzen. Trotz des in vielen Bereichen gewonnenen Kampfes von Plastik, steht die Frage im Raum, ob es den Krieg verliert?

In jüngerer Zeit ist das Verbot von Plastikstrohhalmen ein neuer Ansatz, um Plastikmüll aus unserer Umwelt zu entfernen. Ein aufschlussreiches Ergebnis wurde im Thomas Index Report präsentiert, einer eine Studie, die Branchen und Dienstleistungen misst, die über Thomasnet.com bezogen werden. Tony Uphoff, Präsident und CEO von Thomasnet, schrieb in dem Bericht, dass eine „Beschaffungsaktivität bei Trinkhalmen“ innerhalb der Benutzer der Plattform einsehbar war.

Uphoff erklärte, dass „die Beschaffungsaktivität für diesen Rohstoff in den letzten 12 Wochen um 41 % über dem historischen Durchschnitt gestiegen ist“. Dabei stammten die Hauptkäufer aus drei Branchen, nämlich der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, dem Großhandel für Bürobedarf und der Gesundheits- und Medizinbranche.

Uphoff bezieht diesen Anstieg auf den aktuellen Vorstoß zum Verbot von Plastiktrinkhalmen. Er nennt als Beispiel den Vorstoß in New York City, der die Verwendung von Plastikstrohhalmen in der gesamten Stadt verbieten möchte und verweist auf den hartnäckigen Bestand der Plastikstrohhalme in Kalifornien, wo eine Anzahl von Städten diese bereits verboten hat. Daraus folgert er, dass der Aufwärtstrend in der Beschaffung von Trinkhalmen vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass Käufer nach Lieferanten suchen, die in der Lage sind, Papierstrohhalme in großen Mengen zu produzieren und zu liefern.

Nicht nur das Thema Trinkhalme, auch die zunehmenden Verbote von Plastiktüten haben einen Einfluss auf die Beschaffung. Thomasnet berichtet, dass „die Beschaffungsaktivitäten für Papiertüten auf der Plattform Thomasnet.com im Vergleich zum Vormonat um 152 % gestiegen sind“.

Obwohl wir bereits die Nachteile von Papiertüten kennen – sie sind schwer und erhöhen dadurch Gewicht und Transportkosten, was wiederum einen erhöhten Kraftstoffverbrauch bedeutet – steigt ihr Gebrauch aktuell an. Zusätzlich wird für die Papierproduktion viel Wasser benötigt. Während der Herstellung von Papier wird das eingesetzte Wasser in ein Reservoir gedrückt, durchläuft einen Reinigungsprozess und wird dann in den ursprünglichen Fluss zurückgeführt. Aber wenn es eine Möglichkeit gäbe, eine Tragetasche ohne den Einsatz von Zehntausenden Gallonen Wasser, wie z. B. mit Plastikfolie, herzustellen, wäre das dann nicht eine umweltfreundlichere Methode?

Aardvark Straws, ein Hersteller von Papierstrohhalmen in Ft. Wayne, IN, behauptet, dass ihre Papierstrohhalme in 30 bis 60 Tagen kompostieren und in der Meeresumwelt in sechs Monaten zerfallen. Allerdings sind die Strohhalme nur für kalte Getränke geeignet, da sie bei heißen Getränken schnell zerfallen. Es wird nicht angegeben, ob zur Herstellung Chlorbleiche eingesetzt wird.

Wir müssen uns fragen, ob die Menschen – die Plastikstrohhalme ungeachtet der Folgen in die Natur werfen – ihr Verhalten ändern werden, wenn es um Papierstrohhalme geht? Die Befürchtung ist, dass statt Plastikstrohhalmen nun die Strände mit Papierstrohhalmen übersät sein werden. Der einzige mögliche Vorteil dabei könnte sein, dass Papierstrohhalme nur etwa sechs Monate halten, bevor sie in kleine Stücke zerfallen und ins Meer gespült werden, wo sie von Fischen gefressen werden können.

Jemand sollte die Fische fragen. Papier oder Plastik?

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