Investoren sollten aufpassen! Demnächst könnte die Petrochemische Industrie leiden, insbesondere durch eine schwindende Nachfrage aus den Sektoren Energie und Transport. Dies lässt bei Investoren Fragen aufkommen, ob es wirklich lohnt, auf Annahmen über ein starkes Wachstum der Nachfrage an Plastik und anderen erdölbasierten Produkten zu vertrauen. Diese Erkenntnisse stammen aus einem neuen Bericht der Aktivisten-Organisation As You Sow, deren Bemühungen unter anderem die Beseitigung von fossilen Kunststoffen und anderen Petrochemikalien umfassen. Der Bericht mit dem Titel „Kunststoffe: Der letzte Strohhalm für große Ölkonzerne? An Investor Brief on the Risks of Overinvestment in Petrochemicals“ gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Petrochemischen Industrie und schlussfolgert, dass Kunststoffe darin keine Rolle mehr spielen werden.
Der Bericht verdeutlicht, dass der Großteil des Wachstums in der Kunststoffverpackungsindustrie auf Einwegverpackungen zurückzuführen ist. Die Profitabilität der neuen Kunststoffharzproduktion in den USA hängt vor allem vom Export ab. Um die lineare, ungesunde Kunststoffwirtschaft zu bekämpfen, wird immer mehr auf ein kreislaufwirtschaftliches Modell gesetzt, welches verspricht, die Menge an produzierten Kunststoffen zu begrenzen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf eine wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsbewusste Weise zu minimieren.
Laut Bericht gibt es keine Einheitslösung, um das Problem zu bewältigen. So sind Maßnahmen auf mehreren Ebenen erforderlich, einschließlich potenziell umstrittener „fortgeschrittener“ Recyclingtechnologien und Biokunststoffe. Die wichtigsten Triebkräfte für ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell werden durch „Eliminierung, Wiederverwendung und Ersetzen durch alternative Materialien“ gewährleistet. Eine Umfrage ergab, dass bis zu 70% der Verbraucher bereit wären, mehr für nachhaltige Verpackungen zu zahlen. NGO’s wie Break Free From Plastic üben Druck auf Marken aus, sich für die Nutzung von recyceltem Kunststoff und die Reduzierung von Verpackungen einzusetzen.
Biokunststoffe – Ablenkung statt Lösung?
Der Bericht zeigt auf, dass Biokunststoffe ohne bedeutsame Interventionen – wie eine Plastiksteuer, Subventionen für Biokunststoffe oder die Bereitschaft der Verbraucher einen Aufpreis für Bioplastik zu zahlen – Schwierigkeiten haben werden, mit fossilen Kunststoffen zu konkurrieren. Es besteht die Befürchtung, dass Biokunststoffe eher eine Ablenkung als eine Lösung darstellen könnten.
Bei den chemischen Recyclingtechnologien handelt es sich um eine Reihe von Technologien, die sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, einschließlich Konversionsverfahren wie Pyrolyse und Vergasung. Während manche dieser fortschrittlichen Recyclingtechniken